Gelehrsame Schüler der Umerziehung

Lutz Dammbeck in seinem Film “Overgames” (2016) über die Umerziehung (Re-Education) der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg, und die Folgen:

In den Biografien der zwischen 1938 und 1945 Geborenen werden die Spannungen dieses Prozesses sichtbar. Denn im kollektiven Unbewussten existieren die grausamen und mörderischen Taten und Phantasien der Elterngeneration fort, und führen zu unerträglichen inneren Konflikten, die nur mit Verleugnung und Projektion bewältigt werden können.
Das Ausweichen vor unbewussten Schuldgefühlen und innerem Selbsthass führt zu Leih-Identitäten, und einem gegenteiligen Lebensstil, der als “das Andere” erscheint, und dessen Hauptziel es ist, sich von der Identität der Väter möglichst radikal zu unterscheiden. “Deutsch” wird für diese Generation zum Unwort, die Familie, und vor allem der Vater, zur Quelle allen Übels und des Bösen.

Gelehrsamkeit und Fleiß sind seit vielen Jahrhunderten Merkmale deutschen Wesens.

Doch es gilt auch, frei nach Ernst Jünger:
“Der Zugang bei vielen, ja bei den meisten mag einem Brunnen gleichen, in welchen seit Jahrhunderten Trümmer und Schutt geworfen sind. Räumt man sie fort, so findet man am Grunde nicht nur die Quelle, sondern auch die alten Bilder vor.”

Berlin, 1930er Jahre

Stärkende Wegzehrung gegen die Lockungen der Irrwege

Ernst Jünger schreibt in seinem Kriegstagebuch “Strahlungen” am 23. Dezember 1942 in Kurinskij:

Bei knappem Gepäck ist die Dünndruckausgabe der Bibel das geeignetste Buch, das sich mitführen läßt, und für das alle anderen, die man als Tornisterlektüre bezeichnet, in keiner Weise Ersatz bieten. Es gleicht einer unerschöpflichen Büchse voll Tee, aus der man jeden Abend eine Stärkung zubereiten, oder einen Weihrauch, von dem man immer ein Körnchen brennen kann. Auch kann man sich zur letzten Wegzehrung ein Kapitel daraus lesen lassen, und das ist eine Qualität, die weder ein Stück des Zarathustra noch ein Gedicht von Hölderlin besitzt.

In seinem Buch “Der Waldgang” aus dem Jahr 1951 schreibt Jünger auch, warum diese Gründung so wichtig ist:

[Es] wird geahnt, daß Anschläge im Gange sind, die auf anderes als auf bloße Enteignungen oder Liquidierungen abzielen. […] Wo es Unsterblichkeit gibt, ja wo nur der Glaube an sie vorhanden ist, da sind auch Punkte anzunehmen, an denen der Mensch durch keine Macht und Übermacht der Erde erreicht oder beeinträchtigt, geschweige denn vernichtet werden kann. […] Der freilich ist am leichtesten einzuschüchtern, der glaubt, daß, wenn man seine flüchtige Erscheinung auslöscht, alles zu Ende sei. Das wissen die neuen Sklavenhalter, und darauf gründet sich die Bedeutung der materialistischen Lehren für sie. Sie dienen im Aufstand zur Erschütterung der Ordnung und sollen nach errungener Herrschaft den Schrecken verewigen. Es soll keine Bastionen mehr geben, auf denen der Mensch sich unangreifbar und damit furchtlos fühlt. Demgegenüber ist es wichtig, zu wissen, daß jeder Mensch unsterblich und daß ein ewiges Leben in ihm ist, unerforschtes und doch bewohntes Land, das er selbst leugnen mag, doch das keine zeitliche Macht ihm rauben kann. Der Zugang bei vielen, ja bei den meisten mag einem Brunnen gleichen, in welchen seit Jahrhunderten Trümmer und Schutt geworfen sind. Räumt man sie fort, so findet man am Grunde nicht nur die Quelle, sondern auch die alten Bilder vor.

Diese Gründung im Ewigen wird von Schreckensherrschern gefürchtet, und Jünger schreibt (ebenfalls in Der Waldgang):
“Daher sieht man die Tyrannis selbst so harmlose Wesen wie die Ernsten Bibelforscher mit Ingrimm verfolgen […]”.

Daher auch der Versuch der Tyrannis, den Menschen von diesem Pfad abzubringen – hin zum Leben im Jetzt, zum Egoismus, zum Hedonismus, zum Materialismus. Auch diese verlockenden, gefährlichen Irrwege wurden von Jünger schon früher thematisiert, und die ihnen zugrundeliegende Abweichung vom Weg des Heils:

Zum Automatismus führt das Laster, das völlig zur Gewohnheit wurde – wie schrecklich bei den alten Huren, die zu reinen Lustmaschinen geworden sind. Auch von alten Geizhälsen strömt ähnliches aus. Sie haben ihr Herz an die Materie gehängt und leben im Metall. Zuweilen geht der Wandlung ein besonderer Beschluß voraus; der Mensch verzichtet auf sein Heil. Der allgemeinen Wandlung zum Automatismus, wie sie uns bedroht, muß auch ein generelles Laster zugrunde liegen – dies zu ermitteln wäre die Pflicht der Theologen, an denen es eben fehlt.

Ernst Jünger, Strahlungen, Tagebucheintrag Paris, 6. Juni 1942

Martin Luther und die islamische Bedrohung

Martin Luther verfasste mehrere Schriften zum Thema der Bedrohung Europas durch islamische Eroberung:

Heerpredigt wider den Türken (1529)
Vom Kriege wider den Türken (1529)
Vermahnung zum Gebet wider die Türken (1541)

Die ersten beiden Schriften sind digital verfügbar in Form einer “Sammlung Lutherscher Schriften” aus dem Jahr 1854.

Luther veröffentlichte sie um die Zeit der Ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 (die Zweite Wiener Türkenbelagerung fand 1683 statt). Er bezeichnete die Invasoren als “Türken“, da sie zur damaligen Zeit die konkrete Ausprägung der islamischen Bedrohung waren, meinte aber prinzipiell “TürkenMuslime”, wie sich aus dem Text erschließen lässt.

Es ist faszinierend, diese Schriften auf dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen lesen.

Wir beginnen unsere Betrachtung mit der Schrift “Vom Kriege wider den Türken (1529)“.

Auch damals schon gab es offenbar Stimmen, man sollte sich dem Islam doch in christlicher Nächstenliebe unterwerfen, manche sehnen sogar eine türkische Herrschaft herbei:

… weil etliche ungeschickte Prediger bei uns Deutschen sind (wie ich leider höre), die dem Pöbel einbilden, man solle und müsse nicht wider den Türken kriegen, etliche aber auch so toll sind, daß sie lehren, es zieme auch keinem Christen das weltliche Schwert zu führen oder zu regieren. Dazu wie unser deutsches Volk ein wüst, wild Volk ist, ja schier halb Teufel halb Menschen sind, begehren Etliche der Türken Zukunft und Regiment.”

Luther, Vom Kriege wider den Türken (1529)

Auch an der kriegerischen Haltung der der Gegner hat sich seit Luthers Tagen wenig geändert:

Denn [der Türke] streitet nicht aus Noth oder sein Land im Frieden zu schützen, als eine ordentliche Oberkeit thut, sondern er sucht Andern Land zu rauben und zu beschädigen, die ihm doch nichts thun oder gethan haben, wie ein Meerräuber oder Straßenräuber. Er ist Gottes Ruthe und des Teufels Diener, das hat keinen Zweifel.

Luther ermahnt, dass der Islam dem christlich Glauben feindlich gegenüber steht, und die so oft gepriesene Toleranz des Islam eine Lüge ist:

“Denn der Türke (wie gesagt) ist ein Diener des Teufels, der nicht allein Land und Leute verdirbt mit dem Schwerte, welches wir hernach hören werden, sondern auch den christlichen Glauben und unsern lieben Herrn Jesum Christ verwüstet. Denn wiewohl Etliche sein Regiment darin loben, daß er Jedermann läßt glauben, was man will und daß er allein weltlicher Herr sein will, so ist doch solches Lob nicht wahr. Denn er läßt wahrlich die Christen öffentlich nicht zusammenkommen und darf auch Niemand öffentlich Christum bekennen, noch wider den Mohamed predigen oder lehren. Was ist aber das für eine Freiheit des Glaubens, da man Christum nicht predigen noch bekennen darf?”

Auch die damit verbundene Tendenz zur Konversion von Christen beschreibt Luther:

Darum geht es auch also und muß also gehen: Was aus den Christen in die Türkei gefangen oder sonst hineinkommt, fällt alles dahin und wird allerdings türkisch, daß gar selten Einer bleibt. Denn sie mangeln des lebendigen Brotes der Seelen und sehen das freie fleischliche Wesen der Türken und müssen sich wohl also zu ihnen gesellen.

Luther bemängelt, dass das Volk über den Charakter des Islam nicht informiert wird, obwohl den Herrschenden Politikern (“weltlich“) und Kirchenvätern (“geistlich“) die Bedrohung doch bekannt ist. Er gesteht ein, dass es auch Lügen (Hetzgeschichten) über die Türken gab, diese aber eigentlich gar nicht nötig sind, denn die Realität ist grausam genug:

“Und hie sollte man dem Volke nun anzeigen all das wüste Leben und Wesen, das der Türk führet, auf daß sie die Noth zum Gebet desto mehr fühlen. […] daß man doch eigentlich und gewiß hätte erfahren mögen der Türken Wesen in beiderlei Ständen, geistlich und weltlich, und ist uns doch so gar nahe gekommen […]. Es haben Etliche gar ungescheut Lügen von den Türken erdichtet, uns Deutsche wider sie zu reizen, aber es bedarf der Lügen nicht, es ist der Wahrheit allzuviel da.”

Vom Koran hielt Luther nicht viel, er empfahl, ihn auf Deutsch zu übersetzen, damit jeder sich überzeugen kann, “welch ein faul schändlich Buch es ist“, voller Selbstlob und Gewalt, z.B. wenn Mohammed “sich selber lobet und erhebet er hoch und rühmet, wie er mit Gott und den Engeln geredet habe und ihm befohlen sei, die Welt zu seinem Glauben zu bringen, […] und sie wo nicht wollen, mit dem Schwert zu bezwingen oder strafen, und ist des Schwertes Rühmen viel drinnen. […] Das ist das Hauptstück des Türkischen Glaubens, darin alle Greuel, aller Irrthum, alle Teufel auf einem Haufen liegen.

Luther sieht den Islam als Rute des Zorns Gottes, und wundert sich, dass manche sich gar freiwillig unterwerfen:

“Dennoch fällt ihm die Welt zu, als schneiete es mit Schülern des türkischen Glaubens. […] Wer wollte nicht lieber todt sein , denn unter solchem Regimente leben, da er von seinem Christus schweigen und solche Lästerung und Greuel wider ihn sehen und hören muß? Dennoch reißt er so gewaltig ein, wo er ein Land gewinnet, daß man sich auch williglich drein gibt. Drum bete, wer da beten kann, daß solcher Greuel nicht Herr über uns werde und wir nicht mit solcher schrecklichen Ruthe des göttlichen Zornes gestraft werden.”

Luther erkennt klar die Gewaltfixierung des Koran, und dessen Aufruf, andere zu unterwerfen. Er kritisiert dass hier diese negative, ohnehin schon im Menschen angelegte Tendenz zu Gewalt und Herrschsucht auch noch als religiöse Wohltat verbrämt wird:

“Denn sein Mahomed (wie gesagt ist) befiehlt, mit dem Schwerte zu walten, und ist das meiste und vornehmste Werk in seinem Alkoran das Schwert. In Wahrheit ist also der Türke Nichts denn ein rechter Mörder oder Straßenräuber, wie denn auch die That vor Augen beweist. […] Aber nie ist [kein Königreich] dermaßen mit Morden und Rauben aufgekommen und so mächtig geworden, als [Anm: “wie”] das des Türken und täglich mordet und raubet er noch, denn es wird ihnen in ihrem Gesetz geboten als ein gut göttlich Werk, daß sie rauben, morden und immer weiter um sich fressen und verderben sollen, wie sie denn auch thun und meinen, sie thun Gott einen Dienst daran. […] Und dasselbige Werk zu morden und zu rauben gefällt ohnedem dem Fleisch wohl, das oben schweben will und Jedermanns Leib und Gut unter sich werfen, wie gar viel mehr muß es gefallen, wenn ein Gebot dazu kommt, als wolle es Gott so haben und gefalle ihm wohl. Daher sind auch die bei den Türken für die Besten gehalten, so da fleißig sind, das türkische Reich zu mehren und immer weiter um sich rauben und morden.”

Das ist auch heute noch so:

Brüssel, 17. März 2017: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat alle in Europa lebenden Türken aufgefordert, ihren Einfluss auszuweiten und mehr mehr Kinder zu zeugen. “Macht nicht drei, sondern fünf Kinder, denn ihr seid die Zukunft Europas”, sagte Erdogan am Freitag. (Quelle)

Und:

“Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.” Diese Worte aus einem Gedicht rezitierte der heutige Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede im Jahr 1998. Damals war er noch Bürgermeister von Istanbul.
Weiter heißt es in dem religiösen Gedicht: “Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten”
. (Quelle)

Und:

Maulana Abul Ala Sayid Mawdudi, geboren 1905, war ein islamischer Gelehrter vom indischen Subkontinent. Seine Predigten (khutbat) und Schriften sind weltbekannt. Er wird in der gesamten islamischen Welt als einer der größten Gelehrten des Islam angesehen. Nun folgt, was er über den Islam und die globale Vorherrschaft zu sagen hatte: „Der Islam ist keine gewöhnliche Religion wie die anderen Weltreligionen, und muslimische Nationen sind nicht wie gewöhnliche Nationen. Muslimische Nationen sind etwas ganz Besonderes, weil sie einen Befehl von Allah haben, die ganze Welt zu regieren und über jede Nation der Welt zu herrschen.“ (Quelle)

Auch der Schlachtruf der Muslime, den sie auch heute noch bei Terroranschlägen ausrufen, war Luther bereits bekannt:

“Was aber wohl noch mehr ist: Wenn die Türken an die Schlacht gehen, so ist ihre Losung und Geschrei kein andres Wort, denn Allah! Allah! und sie schreien, daß Himmel und Erde erschallet.”

Luther ermahnt die Regierung, endlich aufzuwachen, die islamische Bedrohung zu erkennen, den geschworenen Eid ernst zu nehmen, und das Volk zu schützen. Denn bislang sehen die Herrscher stattdessen untätig zu, wie das Volk unterdrückt, vergewaltigt und ermordet wird, und unterhalten sich derweil mit Tanz, Protzerei und Völlerei:

“Wollt Ihr Kaiser und Fürsten sein, so thut wie Kaiser und Fürsten, oder der Türke wird es Euch lehren durch Gottes Zorn und Ungnade. Deutschland oder Kaiserthum ist Euch von Gott gegeben und befohlen, daß Ihr es schützen, regieren, berathen und helfen sollt und nicht allein sollt, sondern auch müßt bei Verlust Eurer Seelen Seligkeit und göttlicher Huld und Gnaden. Nun aber sieht man wohl, daß Euch kein Ernst ist, noch daß Ihr solches glaubt, sondern Ihr haltet Euer Amt für einen Scherz und Schimpf, gerade als wäre es eine Mummerei für Fastnachten. Denn da lasset Ihr Eure Unterthanen, so Euch von Gott befohlen sind, von dem Türken so jämmerlich plagen, wegführen, schänden, plündern, würgen und verkaufen. Meinet Ihr nicht, weil Euch Gott solch Amt befohlen hat und dazu gegeben Geld und Volk, daß Ihr es wohl thun und ausrichten könnt, er werde von Euren Händen forden alle Eure Unterthanen , die Ihr
so schändlich verlassen, dieweil Ihr getanzt, geprasset, gepranget und gespielt habt?”

Luther wundert sich: es scheint fast so, als hätten die Herrschenden mit den Muslimen gegen das eigene Volk verbündet, als würden sie aber zumindest ihr Amt nicht mit dem nötigen Ernst angehen:

“Denn wie kann Gott oder ein gottseliges Herz anders von Euch denken, denn daß Ihr freilich Euern Unterthanen Feind seid oder selber mit dem Türken, einen heimlichen Bund habt, oder je zum Wenigsten Euch selber weder für Kaiser noch für Fürsten, sondern für Tocken und Puppen haltet, damit die Kinder spielen?

Er kritisiert, dass die Herrschenden sich um Unwichtiges kümmern und sich über unnötige Details zerstreiten (u.a. gegen Luther), und das eigene Volk dem Feind in den Rachen werfen, anstatt die eigentliche Bedrohung zu erkennen und das (steuerzahlende!) Volk vor den Angreifern zu schützen:

“Ja nehmet dieweil Euch des Luthers Sachen vor und handelt des Teufels Namen, ob man Fleisch in der Fasten essen und ob Nonnen Männer nehmen mögen und dergleichen, davon Euch Nichts ist befohlen zu handeln noch Gott ein einzig Gebot Euch dahin gegeben hat, und hängt dieweil in den Rauch dies ernste gestrenge Gebot Gottes, daß er Euch zu Schußherren über das arme Deutschland gesetzt hat und werdet dieweil an Euern eignen frommen, getreuen, gehorsamen Unterthanen Mörder, Verräther und Bluthunde und lasset, ja werfet sie dem Türken dieweil in den Rachen, zum Lohne daß sie Leib und Geld, Gut und Ehre bei Euch setzen und Euch vorstrecken.”

Luther mahnt, die islamische Bedrohung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, er ermahnt “weislich und mit Ernst dazu sich richten und nicht so kindisch und schläfrig die Sachen angreifen”. Nur ein vereinter Kampf gegen die eindringenden Muslime kann zum Sieg führen:

“Wenn unsre Könige und Fürsten ihre Sachen dieweil vereinigten und hierin Kopf und Herz, Hände und Füße zusammen hätten, daß es Ein Leib wäre eines mächtigen Haufens, aus welchem man, ob eine Schlacht verloren würde, nachzusetzen hätte. Nicht aber soll man, wie bisher geschehen, einzelne Könige und Fürsten hinan lassen ziehn, gestern den König zu Ungarn, heute den König zu Polen, morgen den König zu Böhmen, bis sie der Türke einen nach den andern auffresse […].”

Auch damals gab es schon Feiglinge, die sich den Muslimen am liebsten in vorausseilendem Gehorsam unterwerfen wollten. Luther empfiehlt den kirchlichen Führern, diese Personen zu ermahnen:

“Weiter höre ich sagen, daß man findet in deutschen Landen, so des Türken Zukunft und seines Regimentes begehren, als die lieber unter dem Türken, denn unter dem Kaiser oder Fürsten sein wollen. Mit solchen Leuten sollte es böse streiten sein wider den Türken. Wider diese weiß ich nicht besser Rath , denn daß man die Pfarrer und Prediger vermahne, daß sie mit Fleiß anhalten auf der Kanzel und solche Leute treulich unterrichten, ihre Gefahr und Untugend ausstreichen, wie gar trefflicher unzähliger Sünden sie sich theilhaftig machen und sich vor Gott beladen, wo sie in der Meinung erfunden werden. Denn es ist Jammers genug, wer den Türken zum Oberherrn leiden muß und sein Regiment tragen, aber wer williglich sich darunter begibt oder deffelbigen begehrt, so er es nicht bedarf oder gezwungen wird, dem soll man anzeigen, was er für Sünde thut und wie greulich er anläuft.”

Dass die Türken seine Worte nicht gerne hören, war Luther bewusst. Luther spürte aber seine Verantwortung, hier klar Stellung zu beziehen und zu warnen:

“Denn wiewohl ich weiß, daß ich mit diesem Buche keinen gnädigen Herrn am Türken finden werde, so es vor ihn kommt, so habe ich doch meinen Deutschen die Wahrheit, so viel mir bewußt, anzeigen und beiden, Dankbaren und Undankbaren treulich rathen und dienen wollen.”

In seiner Schrift “Eine Heerpredigt wider den Türken” kritisiert Luther die Bräsigkeit und Trägheit seiner Landsleute. Er hatte schon längere Zeit gewarnt, aber erst durch die leidvollen jüngsten Erfahrungen wurden die Bürger wachgerüttelt:

“Niemand wollte glauben, was ich von dem Türken schrieb , bis daß wir es nun mit so großem Jammer erfahren und so viel tausend Menschen in so wenig Tagen erwürgt und weggeführt gesehen haben. […] Und kenne ich meine lieben Deutschen recht, die vollen Säue, so wollen sie wohl ihrer Weise nach sich wiederum niedersehen und mit gutem Muth in aller Sicherheit zechen und wohlleben und solche große erzeigte Gnade gar nicht brauchen, sondern mit aller Undankbarkeit vergessen und denken: Der Türke ist nun weg und geflohen , was wollen wir viel sorgen und unnütze Kosten darauf wenden? Er kommt vielleicht nimmermehr wieder! auf daß wir ja unsre wohlverdiente Strafe von Gott redlich empfangen.

Luther, Eine Heerpredigt wider den Türken (1529)

Luther nennt einige der Gräueltaten der Invasoren:

“[…] man sieht es auch gar wohl an der That, wie greulich er die Leute, Kind und Weiber, jung und alt erwürgt, spießt, zerhackt, die ihm doch Nichts gethan, und wie er so handelt, als ſei er der zornige Teufel selber leibhaftig, denn nie kein Königreich also
getobet hat mit Morden und Wüthen, als er thut.”

Auch an dieser eigenartigen Neigung zum Gebrauch des Messers und der Machete, um Andersgläubige zu verstümmeln und zu enthaupten, hat sich seit Luthers Tagen also nichts geändert, wie die aktuellen islamischen Terror-Akte auf dem Gebiet des IS und inzwischen aucch auf europäischen Straßen zeigen.

Luther weist darauf hin, dass das praktische Handeln der Muslime im Einklang mit dem Koran steht, nicht im Widerspruch:

“Aber des Mahomed Schwert und Reich ist an sich selbst stracks wider Christum gerichtet, als hätte er sonst Nichts zu thun und könnte sein Schwert nicht besser brauchen, denn daß er wider Christum lästert und streitet, wie denn auch sein Alkoran und die That dazu beweist.”

Er mahnt, dass es beim Kampf gegen die eindringenden Muslime um Verteidigung zu gehen hat, nicht um Raub, wie ihn teils die Kirchen predigten:

“Das will Gott von Dir haben […], und sonderlich, daß solcher Streit geschieht nicht aus Vorwitz und um Gut und Ehre zu erlangen , sondern um Land und Leute , Weib und Kind zu schützen und zu schirmen, wie es in diesem Kriege wider den Türken der Fall ist.”

Wenn diese Verteidigung nicht stattfindet, werden die Muslime das Volk unterwerfen:

“Weigerst Du Dich aber und willst weder geben noch ausziehen, wohlan! So wird Dich wohl der Türke lehren, wenn er ins Land kommt, und Dir thun, wie er jetzt vor Wien gethan hat, nämlich daß er keine Schatzung noch Auszug von Dir fordert, sondern steckt Dir Haus und Hof an, nimmt Dir Vieh und Futter, Geld und Gut, sticht Dich todt (wo es Dir noch so wohl
wird), schändet oder erwürget Dir Dein Weib und Deine Tochter vor Deinen Augen, zerhackt Deine Kinder und steckt sie auf Deine Zaunstecken, und dazu mußt Du, was das Ärgste ist, das Alles leiden und ansehen mit bösem, verzagtem Gewissen als ein verdammter Unchrist, der Gott und seiner Oberkeit ungehorsam gewesen ist. Oder er führt Dich weg in die Türkei und verkauft Dich daselbst wie einen Hund, daß Du Dein Lebelang mußt um ein Stück Brot und einen Trunk Waffer dienen in stetiger Arbeit, Tag und Nacht mit Ruthen und Knitteln getrieben, und daß Du dennoch keinen Lohn, noch Dank verdienst.”

Verfahren eingestellt – Deutsche dürfen ungestraft „Köterrasse“ genannt werden […]. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat ein entsprechendes Verfahren gegen den türkischen Elternrat eingestellt, wie nun bekannt wurde. (Quelle)

Auch der bekannte islamische Hochmut und Stolz, in gewisser Weise auch sexuell aufgeladen, war schon Luther bekannt:

“Wiederum glauben sie, daß kein ärger Volk denn die Christen sei und kein schändlicherer Glaube denn der christliche Glaube; daher fallen sie in solchen überschwenglichen Hochmuth, Christum und die Christen zu lästern und zu schänden, daß sie unter einander rühmen, spotten und sagen: die Christen sind Weiber, aber die Türken sind ihre Männer, als wären sie allein eitel Helden und Riesen und wir Christen eitel Weiber und Memmen […].

Auch die Neigung zu Raub, Mord und Unzucht unter Männern kennt Luther bereits:

“Siehe, unter diesem heiligen Scheine der Türken liegen verborgen, ja vielmehr unverborgen viel ungeheure, schreckliche Greuel […] und dazu treiben sie solche welsche und sodomitische Unkeuschheit, daß es vor züchtigen Leuten nicht zu sagen ist, ohne daß sie auch die Ehe für gar Nichts achten, und endlich sind sie die allergrößten Räuber und Verderber aller Land und Leute.”

Luthers begründete Abneigung gegen muslimische Invasoren ging auch in zumindest eines seiner Lieder ein. Das von Luther in Text und Melodie 1541 geschaffene Lied “Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort” wurde von ihm überschrieben mit “Ein Kinderlied, zu singen wider die zwei Erzfeinde Christi und seiner heiligen Kirchen, den Papst und Türken”.
Der Originaltext lautet so:

Erhalt uns Herr, bei deinem Wort
und steur das Papsts und Türken Mord.
Die Jesus Christus deinen Sohn
wollten stürzen von deinem Thron.

Der Text wurde später entschärft, und “Papst und Türken” durch die allgemeineren “Feinde” ersetzt.

Heute freilich distanziert sich die Evangelische Kirche von diesen Ansichten. DIe JF berichtete am 8. Juli 2016 : “EKD distanziert sich von Luthers Islam-Sicht“:
Die Konferenz für Islamfragen der EKD vertritt die Ansicht: “Die reformatiorischen Abgrenzungen gegenüber dem Islam könnten nicht ohne weiteres in die Gegenwart übertragen werden”, das Verhältnis zwischen EKD und Islam müsse “neu bestimmt werden”, und man müsse “mit Blick auf das ‘solus Christus’ fragen, wie die darin zum Ausdruck gebrachte Exklusivität Jesu Christi in einer religiös pluaren Gesellschaft so zum Ausdruck gebracht werden kann, daß sie im Dialog nicht als anmaßend oder überheblich wahrgenommen wird”. Man müsse dem islamischen Glaubenszeugnis “Respekt und Achtung entgegenbringen”.

Alles vergangen und vergessen also, der Islam hat sich seit Luther zu einer friedlichen Religion entwickelt, der man am besten im Dialog begegnet?

Mitnichten.

“Auf der Europa-Synode 1999 in Rom erhob sich der türkische Bischof Bernardini und berichtete über die Offenheit, mit der sich kurz zuvor der Imam von Izmir an die christlichen Teilnehmer eines Dialogtreffens gewandt hatte: “Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen.” Die geschockten Prälaten versuchten – letztlich erfolglos -, die Veröffentlichung von Bernardinis Vortrag zu verhindern.” (Quelle)

Hans-Peter Raddatz im Jahr 2001 zu diesem Thema ein Buch mit dem Titel “Von Gott zu Allah?” veröffentlicht. Aus einer Buchkritik:
“Dieses Buch stört, weil es darauf aus ist, Illusionen zu zerstören. Es fährt wie ein Blitz in die Biedermeier-Idylle bisheriger Dialogkultur, die den Kampfcharakter des Islam beharrlich negiert. Raddatz schreibt primär aus einer Perspektive katholischer Glaubenstradition. Er beklagt die “Orientierungslosigkeit” des Christentums, das von einer “Dialogindustrie” auf den Weg zu einem “Chrislam” geführt werde, und er reibt sich an der vom Konzil ausgehenden “neuen Theologie”, welche die objektive Geltung der Glaubensinhalte in den Bereich subjektiver Interpretation gestellt habe.”

Zeit für eine Rückbesinnung auf Luthers Thesen!

Christlicher Glaube und die Fremden

Hört man heute christlichen Würdenträgern der großen Kirchen zu, dann ist ein Christ verpflichtet, der massenhaften Einwanderung fremder Völker ins eigene Land tatenlos zuzusehen, ja, diese sogar noch zu fördern.

Begründet wird das oft mit den biblischen Quellen zum barmherzigen Samariter, oder 2. Mose 23,9: “Einen Fremdling sollst du nicht bedrängen; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.”

Doch fremde Völker sind biblisch mitnichten immer positiv konnotiert. Sie brachten und bringen oft Tod und Verderben, insbesondere wenn sie im Land zu viel Einfluss erhalten. Das Einfallen und der wachsende Einfluss fremder Völker (wirtschaftlich, politisch, kulturell und religiös) wird in der Bibel mehrfach sehr negativ erwähnt.

In 5.Mose 28,15-43 wird beschrieben, welchen Fluch Gott seinem Volk androht, wenn es seine Gebote nicht hält:

Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes. […] Mit einer Frau wirst du dich verloben; aber ein anderer wird bei ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen; aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen; aber du wirst nichts von ihm haben. Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet werden; aber du wirst nicht davon essen. […] Deine Söhne und deine Töchter werden einem andern Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen müssen und täglich vor Verlangen nach ihnen vergehen, und in deinen Händen wird keine Kraft sein. Den Ertrag deines Ackers und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und du wirst geplagt und geschunden werden dein Leben lang und wirst wahnsinnig werden bei dem, was deine Augen sehen müssen. […] Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich gesetzt hast, unter ein Volk treiben, das du nicht kennst noch deine Väter, und du wirst dort andern Göttern dienen: Holz und Stein. […] Der Fremdling, der bei dir ist, wird immer höher über dich emporsteigen; du aber wirst immer tiefer heruntersinken. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen können; er wird der Kopf sein, und du wirst der Schwanz sein.

5. Mose 28,15-43

Das klingt nicht danach, dass Gott für sein Volk eine massenhafte Einwanderung und Einflussnahme fremder Völker als eine Bereicherung ansieht. Im Gegenteil: hier wird beschrieben, wie die Einwanderer Frauen, Immobilien, Land, Vieh, Ertrag und Arbeitskraft des Volks für sich beanspruchen, parasitär leben, und das Volk daüber in tiefe Verzweiflung gerät.

Auch in den Klageliedern wird (wieder anhand von Gottes Volk) beschrieben, wie

So heißt es in Klagelieder 5,2-12:

Unser Erbe ist den Fremden zuteilgeworden und unsre Häuser den Ausländern. […] Unser Wasser müssen wir um Geld trinken; unser eigenes Holz müssen wir bezahlen. Die Verfolger sitzen uns im Nacken, und wenn wir auch müde sind, lässt man uns doch keine Ruhe. Wir mussten Ägypten und Assur die Hand hinhalten, um uns an Brot zu sättigen. Unsre Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen. Knechte herrschen über uns und niemand ist da, der uns von ihrer Hand errettet. […] Sie haben die Frauen in Zion geschändet und die Jungfrauen in den Städten Judas. Fürsten wurden von ihnen gehenkt, und die Alten hat man nicht geehrt.

Auch das kommt merkwürdig bekannt vor.

Die erwähnten Assyrer waren übrigens ein Volk, das im Altertum im mittleren und nördlichen Mesopotamien (dem heutigen Irak und Teilen der Türkei) lebte. Von ihnen ist auch an anderer Stelle die Rede: als Frauen, von den Fremden sexuell angezogen, diese massenhaft ins Land bringen. Die Folge sind Raub, Tod und Verderben.

So heißt es in Heskiel 23,5-10:

Sie entbrannte für ihre Liebhaber, für die Assyrer, die zu ihr kamen, […] lauter junge hübsche Leute, Reiter, hoch zu Ross. Und sie trieb ihre Hurerei mit ihnen, lauter auserlesenen Söhnen Assurs, und bei allen, für die sie entbrannte, machte sie sich auch unrein mit ihren Götzen. […] Die deckten ihre Blöße auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg; sie selbst aber töteten sie mit dem Schwert, und sie wurde zum Gespött unter den Frauen. So vollzogen sie das Gericht an ihr.

Es kommt noch dicker: es werden sogar Boten in die fremden länder gesendet, um diese Männer gezielt ins eigene Land zu holen, nachdem die Frauen Bilder der arabischen Männer gesehen haben, und sich Sex mit ihnen wünschen. Der Wunsch geht in Erfüllung, allerdings werden die Frauen danach von den Migranten ausgeraubt und bestialisch ermordet.
In Heskiel 23,14-26 heißt es so über eine Frau namens Oholiba:

Denn sie sah Bilder von Männern an der Wand in roter Farbe, Bilder von Chaldäern, um ihre Lenden gegürtet und bunte Turbane auf ihren Köpfen, ein Bild gewaltiger Kämpfer allesamt, wie eben die Söhne Babels sind, deren Vaterland Chaldäa ist. Da entbrannte sie für sie, sobald sie die Bilder sah, und schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa. Und die Söhne Babels kamen zu ihr, um bei ihr zu schlafen, und machten sie unrein mit ihrer Hurerei, und sie machte sich unrein mit ihnen, bis sie ihrer müde wurde. […] Darum, Oholiba, so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will deine Liebhaber, deren du müde geworden bist, gegen dich aufstehen lassen und will sie von überall her gegen dich zusammenbringen, nämlich die Söhne Babels und alle Chaldäer, die von Pekod, Schoa und Koa und alle Assyrer mit ihnen. […] Ich will meinen Eifer gegen dich richten, dass sie unbarmherzig an dir handeln sollen. Sie sollen dir Nase und Ohren abschneiden, und was von dir übrig bleibt, soll durchs Schwert fallen. Sie sollen deine Söhne und Töchter wegnehmen und, was von dir übrig bleibt, mit Feuer verbrennen. Sie sollen dir deine Kleider ausziehen und deinen Schmuck wegnehmen.

Die damaligen Bilder der Männer, die die Herzen der Frauen entbrennen ließen, wären heute wohl rührselige Fernsehberichte, in denen die Attraktivität, Virilität und wunderbare Kultur der Migranten hervorgehoben wird – gezielt sich an junge Frauen wendend.

Selbst die Jubelszenen an deutschen Bahnhöfen 2015, als deutsche Frauen begeistert empfingen und ihnen Willkommensgeschenke überreichten, erscheinen merkwürdig vertraut. Die Ankunft der fremden Männer, allesamt Araber, wird von Hesekiel so beschrieben:

Sie haben sogar Boten geschickt nach Männern, die aus fernen Landen kommen sollten. […] Und es erhob sich in der Stadt ein großes Freudengeschrei über die Männer, weil solch eine Menge von Menschen herbeigebracht war aus Saba, aus der Wüste, und sie gaben ihnen Geschmeide an ihre Arme und schöne Kronen auf ihre Häupter.

Hesekiel 23,40-42

Biblisch wird die Masseneinwanderung fremder Völker also als Strafe und damit eindeutig rein negativ gesehen.

Auch kirchengeschichtlich wurde die Verteidigung gegen einfallende Völker in der Vergangenheit immer als gerechtfertigt angesehen. Während sich die Medien im Rahmen der sog. Flüchtlingskrise darüber empörten, dass an deutschen Grenzen zur Verteidigung auch geschossen werden soll, sah es früher anders aus. In einem Buch “Wozu noch tapfer sein” berichtet Gerd Schultze-Ronhof im Jahr 1997:

“In der Zeit der Völkerwanderungen erhob sich die Frage, ob man das Römische Imperium als Garant des Rechts und der gesicherten Lebensgrundlagen wehrlos dem Ansturm wandernder Nachbarvölker preisgeben sollte oder ob es aus christlicher Sicht gerechtfertigt wäre, Kriege zum Zwecke des Eigenschutzes zu führen. So entwickelte der um 340 n.Chr. in Trier geborene Bischof von Mailand, Ambrosius (340-397 n.Chr) die Theorie vom “Gerechten Krieg”.
(Der heilige) Ambrosius, ein gebildeter Jurist, lehrte, dass ein Staat nicht nur das Recht, sondern unter bestimmten Bedingungen sogar die Pflicht hätte, Kriege zu führen. Er bestand allerdings darauf, daß ein Krieg nur für eine gerechte Sache und nur mit einwandfreien Mitteln geführt werden dürfte. Und er befand, daß die über einen besiegten Gegner verhängten Strafen in einem angemessenen Verhältnis zum Ausmaß der von ihm angerichteten Schäden stehen müßten:
“Der Mensch hat eine moralische Pflicht, Gewalt anzuwenden, um der aktiven Bosheit zu widerstehen, denn das Böse nicht zu verhindern, wenn das möglich ist, ist gleichbedeutend mit seiner Förderung.”
[…]
Als man Kirchenvater Augustinus einmal mit dem Vorwurf konfrontierte, die Forderungen der Bergpredigt zerstörten den römischen Staat, dessen Existenz ja auch vom Kriegsrecht abhing, verwahrte er sich gegen diese Behauptung. Er erklärte vielmehr:
“Wenn nach christlicher Sittenlehre alle Kriege verwerflich wären, so hätte Johannes der Täufer im Lukas-Evangelium die Soldaten, die ihn wegen ihre Heils um Rat fragten, aufgefordert, ihre Waffen wegzuwerfen und sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Der Täufer aber befahl ihnen nur: Mißhandelt niemand, erpreßt niemand, begnügt euch mit eurem Sold!” (Lk 3,14)

Soweit die Basis der Lehre der katholischen Kirche. Bei der evangelischen Kirche sah es lange Zeit ähnlich aus. Schultze-Ronhof schreibt darüber:

“Martin Luther entwickelte aus der Zwei-Reiche-Lehre des Kirchenvaters Augustinus eine Zwei-Regimenter-Lehre. Gott, so sagte Luther, regiert die Welt in einem geistlichen und einem weltlichen Regiment. Zum weltlichen Regiment gehören Staat, Familie, Stände und Berufe, die auf Erden in Gottes Auftrag Ordnung zu halten und das Böse abzuwehren haben. Jeder Christ, der ein Amt im weltlichen Regiment bekleidet, war nach Luthers Meinung auch verpflichtet, dies als Schutzamt für alle Anvertrauten auszüben. Wo den Anvertrauten Unrecht droht, hat der Träger des Schutzamtes das Böse abzuwehren, notfalls mit Gewalt. […] So schrieb [Luther] im Jahre 1523 an seinen Landesherren, den Herzog Johann von Sachsen:
“Der Christ sol für sich selbst Unrecht leiden, aber zur Abwehr des Bösen alles leisten, dessen er fähig ist. Dazu muss er unter Umständen auch Machtmittel gebrauchen, sofern diese dem Zweck, nämlich der Abwehr des Böse, angemessen sind.”.”

Und Luther schrieb 1526 an Ritter Assa von Kram (einen der Oberen des Kurfürsten Johann):

“Ein jeglicher Herr oder Fürst ist schuldig, die Seinen zu schützen und den Frieden zu beschaffen. Das ist sein Amt, dazu hat er das Schwert.”

Und in seinem Großen Katechismus von 1529 zum 5. Gebot:

“Das Gebot übertritt auch der, der den nächsten davor schützen und retten kann, daß ihm kein Leid noch Schaden am Leibe widerfahre, und er tut es nicht.”

Diese Meinung vertrat die evangelische bis zum Ende des zweiten Weltkriegs, und wich dann (auf Basis der Theorien von Karl Barth) zunehmend davon ab.

Schultze-Ronhof schreibt auch über die Konsequenzen, wenn die Oberen ihr Volk nicht schützen, wie in ihrem Amtseid geschworen:

“Eid, Treue und Loyalität [sind] ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit […]. Ein Staatsoberbaupt, eine Bundesregierung und ein Inhaber einer Befehls- und Kommandogewalt, die ihrem Amtseid und ihren Pflichten gegenüber dem deutschen Volk [!] oder den Streitkräften vernachlässigen oder brechen, mindern ihren Treue- oder Loyalitätsanspruch an die Soldaten, Richter und Beamten im Maße der eigenen Vernachlässigung oder des eigenen Eidbruchs. Wenn der Amtseid verletzt oder gebrochen wird, den Nutzen des deutschen Volks zu mehren, Schaden von ihm zu wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu wahren und zu verteidigen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben, denn erlischt auch der Eid des Soldaten, Richters und Beamten im Maße der Verletzung dieses Amtseides.”

Doch auch heute gibt es noch mutige Christen, die sich verpflichtet fühlen, sich unabhängig vom Zeitgeist biblisch zu äußern. Wie ein Blog berichtet, hielt ein Pastor namens Jakob Tscharntke am 04. und 11.10. 2015 in der Evangelischen Freikirche in Riedlingen zwei sehr beeindruckende Predigten zum Thema Zuwanderung aus christlicher Sicht. Der Predigttext der beiden Predigten als Zusammenfassung ist hier abrufbar: “Wie gehen wir als Christen mit der Zuwanderungsproblematik um?

Maschinelle Betüddelung

Ein bruchstückhafter Einblick in die digitale Arbeitswelt: ein Videokonferenzsystem beendet den laufenden Anruf, vermutlich aufgrund von Problemen mit der Funkverbindung. Dazu meldet das Programm:

“Oh dear! Your call has dropped. Please try again.”

Oh Dear“, am besten übersetzt “Ach je!” oder “Oh weh!” – sollen die Computer-Experten geschlossen vorbeikommen und pusten, damit es nicht mehr weh tut?

Vor einigen Jahren hätte eine solche Meldung noch “Call dropped due to network problems. Rejoin/Dismiss?” gelautet – kurz, prägnant, neutral und informativ. Ein geistig gesunder Erwachsender (insbesondere: erwachsener Mann!) braucht keinen Trost, wenn ein Anruf abbricht, und schon gar nicht von einem Computerprogramm. Niemand, der über das Kindergartenalter hinaus ist, braucht Trost, wenn ein Anruf abbricht!

Man fragt sich: wann hat diese Art der Kindergartensprache eigentlich Einzug in die Werkzeuge gehalten? Es handelt sich immerhin um Werkzeuge, die von erwachsenen, hochqualifizierten Mitarbeitern verwendet werden.

Gerade gegenüber Männern, denen eine selbständige, selbstbestimmte und ehrenvoll erledigte Arbeit wichtig ist, ist diese ungefragte, gouvernantenhafte Bemutterung und Tröstung reichlich übergriffig. Eine dertartige Hei-tei-tei Fehlermeldung wirkt da irgendwo zwischen entwürdigend, spöttisch oder gar bösartig, zumindest aber unwürdig und abstoßend. Es fällt jedenfalls schwer, entsprechende Werkzeuge ernst zu nehmen.

Landauf, landab ist die Rede von ergonomischen Werkzeugen, die den Nutzer nicht in eine körperliche Zwangshaltung drängen. Wo bleibt die seelische Ergonomie, die die Nutzer nicht zwingt, sich gedanklich einem solchen, ihm widerstrebenden weibischen Betüddeln zu unterwerfen? Immerhin mindestens 50 Prozent der Nutzer sind Männer – auch deren Bedürfnissen ist Rechnung zu tragen.

Ähnliche Fehlermeldungen sieht man auch an anderer Stelle, so zum Beispiel sinngemäß bei einem bekannten Internet-Konzern:

Hoppla, da ist etwas schief gelaufen.“, andernorts noch ergänzt durch: “Keine Angst, es liegt nicht an Dir.

Natürlich liegt es nicht an mir – das Werkzeug erfüllt schlichtweg seine Aufgabe nicht! Im übrigen: seit wann muss man sich eigentlich überall Duzen lassen?

Und warum geht die Software davon aus, dass der Nutzer bei einem aufgetretenen Fehler “Angst hat“, dass es an ihm selbst liegen könnte? Welches Selbstbild wird dem Nutzer hier eingeflüstert? Ein Mann analyisert den Fehler, versucht die Ursache herauszufinden und zu beheben – und wenn der Fehler bei ihm selbst lag, steht er zu diesem Fehler und versucht Besserung. Angst ist hier fehl am Platz.

Die oben beschriebene Art der Mitteilung von Fehlern dagegen macht den Eindruck eines fortwährenden Herbeibeschwörens von Überempfindlichkeit und Schwäche, von Putzigkeit, Ängstlichkeit und Schutzbedürftigkeit: überall niedliche Roboter und Bildchen, zugeschnitten auf kindliche Gemüter, Bilder und Worte, die trösten und beschwichtigen sollen. Die dahinter stehende Überlegung ist klar: durch Kindchenschema und putzige Unterwerfung sollen Aggressionen über die nicht funktionierenden Werkzeuge gemindert werden.

Aber gibt es nicht auch berechtigte Aggression, wenn das Werkzeug seine Aufgabe (wiederholt) nicht erfüllt? Wäre der Aufwand nicht in den Entwurf stabiler Werkzeuge besser investiert, statt in Besänftigung, die dann im Zweifelsfall doch nur wie Spott wirkt, und in der Nebenwirkung demotiviert und geistig schwächt? Oder sind hier wieder einmal rein weiblich geprägte, hyperempfindliche Inklusionszirkel am Werk, die gegenüber männlichen Empfindungen, Haltungen und Denkweisen völlig blind sind?

Wäre ein Baukran denkbar, der aufgrund von Materialfehlern zusammenbricht, um dann den Vorarbeiter mit der Meldung “Oops! Naja, mach Dir nichts draus, nicht Deine Schuld. Vielleicht klappts ja morgen” zu besänftigen, inklusive Grinsegesicht? Die vom Kran erschlagenen Kameraden würde es wohl kaum beruhigen.

Generell, aber von professionellen Werkzeugen insbesondere, darf man erwarten, dass sie den Nutzer ernst nehmen und respektieren, und ihn nicht in eine kindliche Zwangshaltung pressen – was mit der so oft zitierten Menschenwürde wohl auch kaum vereinbar ist. Genau diese Ernsthaftigkeit sollten wir fordern, und aufdringliches, tantenhaftes Kindergarten-Ringelreihen entsprechend deutlich kommentieren und entschieden von uns weisen.

Lärmende Völker

Bewegt man sich aufmerksam durch die Stadt, so fällt schnell auf: Geschrei hört man fast nur in fremden Sprachen, in unseren Gefilden aktuell meist auf türkisch oder arabisch, manchmal slawisch oder spanisch. Selten wird beispielsweise ein Telefongespräch dagegen von Deutschstämmigen so laut geführt, dass man es inhaltlich noch bequem aus zehn bis fünfzehn Metern Entfernung mitverfolgen kann.

Ähnliche Beobachtungen machte auch schon vor mehr als 100 Jahren Theodor Lessing, veröffentlicht in seinem Text “Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens“, veröffentlicht 1908.

Es ist lehrreich, Völkertypen von verschiedener Domestizierung der Seele in dieser Beziehung zu vergleichen. Es erweist sich zunächst, dass der Unterschied zwischen Lärmhaftigkeit oder Schweigsamkeit des äusseren Lebens mit der Frage zusammenhängt, ob eine Bevölkerung mehr der spielenden oder der arbeitenden Kultur nahesteht. Wo der Mensch noch das grosse spielende Kind der Erde ist, (unter Völkerstämmen Afrikas, Asiens, Australiens und im romanischen Süden Europas), da herrschen durchaus sinnliche Lautheit und Buntheit, die in keinem richtigen Verhältnisse stehen zu den ganz banalen Zwecken, die durch alle diesen Aufwand von Lärm und sinnlichem Anreiz angestrebt und erreicht werden. Der Südländer lärmt eben aus eitel Betäubungslust. Er lärmt mit Behagen. Er übt ganz naiv jene Triebhaftigkeit betäubender Funktionen, die zugleich mit der rationalen Bewusstheit und »Zweckbestimmtheit« auch den Schmerzen der Existenz aus dem Wege geht. Der furchtbare Lärm, der sich auch in alle nachdenklichen und feierlichen Stunden des südlichen Lebens drängt, das Geschrei, mit dem diese kindlichen Menschen ihre Toten begraben, ihre Schicksalsschläge zerteilen, ihre Sorgen abwälzen und alle ihre Mängel und Qualen voreinander ausbreiten und auskramen, ja noch persönlichste Verwundungen laut und öffentlich aneinander rächen,

Theodor Lessing, Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens

Doch es ist keine rein selbstvergessene Lärmerei. Auch Lessing hat bereits erkannt, dass Lärm eine Waffe sein kann, Überlegenheit und Macht demonstrieren kann, letztendlich Besitzanspruch und Landnahme und bedeuten kann:

Denn die Lust, seinesgleichen oder gar höher gearteten Wesen subtile Schmerzen zufügen zu können, ist für den rohen, primitiven, gemeinen Menschenwillen durchgängig ein Hauptmotiv, das ihn bei allen erdenklichen Gelegenheiten zu Skandal und Lärm als zu seiner natürlichen Lebenswaffe greifen lässt. Nur mit ihr weiss er sich »durchzusetzen«, andere zu belästigen, ja schliesslich moralisch tot zu machen …

Theodor Lessing, Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens

Auf diesem Hintergrund ist auch öfftenliches, lautes Hören ausländischer Musik und wochentägliches, nächtliches Gelärme zu betrachten. Es handelt sich um eine Machtdemonstration und Landnahme. Und als solche sollten wir diese auch behandeln.

Repressive vegane Strukturen

Ein veganer Bioladen irgendwo in einem “bunten” Stadtviertel einer Großstadt. Auch nach Tagen der beiläufigen Beobachtung beim Vorübergehen: zu sehen sind nur deutschstämmige Kunden, Vielfalt: Fehlanzeige, den multikulturellen Plakaten im Schaufenster zum Trotz.

Segregation, die Bildung einer Insel deutsch-ethnischer Homogenität inmitten unserer “bunten Gesellschaft” – sollte dies den Betreibern nicht tiefe Sorgenfalten auf die Stirn treiben? Müsste nicht kritisch hinterfragt werden, mit welchen Mechanismen die Menschen mit Migrationshintergrund hier fern gehalten werden? Handelt es sich um strukturellen Rassismus? An etwa zu hochpreisigen Waren kann es nicht liegen, denn selbst der erfolgreiche Studienabsolvent mit Migrationshintergrund ist hier nicht zu finden. Er bevölkert zusammen mit seinen Landsleuten den garantiert nicht nachhaltigen, stark fleischlastigen türkischen Imbiss nebenan.

Unterwerfung durch Passivität und Zerstreuung

Die zukünftige Entwicklung der westlichen Gesellschaften wird auf breiter Front als fest vorgegeben, alternativlos und zwangsläufig dargestellt, ohne Möglichkeiten des Eingriffs durch die betroffenen Völker:

“Es liegt nicht in meiner Macht – und nicht in der Macht irgendeines Menschen in Deutschland – zu bestimmen, wie viele Menschen hierher kommen.”

Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Massenimmigration, Oktober 2015

Christen brauchen nach den Worten von Bischof Felix Genn keine Angst vor Islamisierung zu haben. […] Sich dagegen abzuschotten, führt nach Ansicht des Bischofs nicht weiter. In einer globalisierten Welt sei die Vermischung von Kulturen und Religionen nicht aufzuhalten.

Bischof Felix Genn, Silvesteransprache 31. Dezember 2016

Johann Gottlieb Fichtes Aussagen in seinen Reden an die Deutsche Nation im Jahr 1808 wirken beinahe wie ein Kommentar dazu:

Wer sich ohne Aufmerksamkeit auf sich selbst gehen läßt, und von den Umständen sich gestalten, wie sie wollen, der gewöhnt sich bald an jede mögliche Ordnung der Dinge. […] Auf diese Weise gewöhnt man sich sogar an Sklaverei, wenn nur unser sinnliche Fortdauer dabei ungekränkt bleibt, und gewinnt sie mit der Zeit lieb; und dies ist eben das Gefährliche an der Unterworfenheit, daß sie für alle wahre Ehre abstumpft und sodann ihre sehr erfreuliche Seite hat für den Trägen, indem sie ihn mancher Sorge und manches Selbstdenkens enthebt.
Laßt uns auf der Hut sein gegen diese Überraschung der Süßigkeit des Dienens, denn diese raubt sogar unseren Nachkommen die Hoffnung künftiger Befreiung.

Johann Gottlieb Fichte, 1808, Reden an die deutsche Nation (Zwölfte Rede)

Auch zu den Ablenkungen und Berieselungen, die vor allem in Form der elektronischen Medien täglich auf uns einprasseln, und welche uns die Motivation und Kraft rauben, der Gefahr bewusst ins Auge zu blicken und sich ihr zu widersetzen, hat Fichte etwas zu sagen:

Jene Achtlosigkeit auf das, was untere unseren Augen vorgeht, und die künstliche Ableitung der allenfalls entstandenen Aufmerksamkeit auf andre Gegenstände, wäre das Erwünschteste, was einem Feinde unserer Selbständigkeit begegnen könnte. Ist er sicher, daß wir uns bei keinem Dinge etwas denken, so kann er eben, wie mit leblosen Werkzeugen, alles mit uns vornehmen, was er will; die Gedankenlosigkeit eben ist es, die sich an alles gewöhnt: wo aber der klare und umfassende Gedanke, und in diesem das Bild dessen, was da sein sollte, immerfort wachsam bleibt, da kommt es zu keiner Gewöhnung.

Johann Gottlieb Fichte, 1808, Reden an die deutsche Nation (Zwölfte Rede)

Fichte empfiehlt einen festen und gewissen Geist, der sich nicht unterwirft; ein Ernstwerden in allen Dingen; haltbare und unerschütterliche Grundsätze, die unserem Denken und Handeln als Richtschnur dienen; Leben und Denken aus einem Stück und ein sich durchdringendes und gediegenes Ganzes; Orientierung an der Natur und an der Wahrheit; ein von-sich-Werfen der “fremden Kunststücke”. Kurzum: Fichte empfiehlt einen festen und ausgeprägten Charakter.

Nicht berufene Heulbojen

Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.

Aydan Özoguz, SPD, Integrationsbeauftragte, Quelle

[Die Frage ist], ob es so etwas, wie wir deutsche Eigentümlichkeit und deutsche Vaterlandsliebe geschildert haben, überhaupt gebe, und ob diese der Erhaltung und des Strebens dafür wert sei oder nicht. Daß der – auswärtige oder einheimlische – Ausländer diese Frage mit Nein beantwortet, versteht sich; aber dieser ist auch nicht mit zur Beratschlagung berufen.

Johann Gottlieb Fichte, 1808, Reden an die deutsche Nation (Kapitel 9)

Dies gilt es sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen: es ist unerheblich, was Nichtdeutsche über deutsche Kultur und Tradition denken. Mag das Geheule noch so groß sein: Standhaftigkeit und entschiedenes Vertreten der eigenen Werte und Traditionen ist der richtige Weg vorwärts.

Fichte über Deutsche Grundzüge

In seinen Reden an die Deutsche Nation (erstmals gedruckt 1808) geht Johann Gottlieb Fichte in seiner sechsten Rede, Darlegung der Deutschen Grundzüge in der Geschichte, auf die Grundzüge des deutschen Charakters ein.

Fichte nennt als deutsche Eigenschaften:
Tiefer Ernst sowie Ernstnehmen von Worten und Aussagen, Idealismus, Gründlichkeit, Ordnungsliebe, Gutmütigkeit, Tiefe des Gemüts, Treue, Biederkeit, Ehre, Einfalt (gemeint im positiven Sinn, d.h: „einfache, reine Beschaffenheit des Gemütes“, Geradlinigkeit, Arglosigkeit, Schlichtheit, Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit), Frömmigkeit, Selbstlosigkeit, Gemeinsinn. Fichte führt diese Eigenschaften durch die bestehende Kontinuität auf deutschem Boden bis auf die Germanischen Nationen zurück.

Er nennt diese Eigenschaften als treibende Kraft beispielsweise für Martin Luther bei seinem Bestreben, nicht nur die eigene Seele zu retten, sondern mittels der Reformation unermüdlich für das Seelenheil aller zu kämpfen.

Doch auch heute, mehr als 200 Jahre später, kann man all diese Eigenschaften in Deutschland noch beobachten: im (oft mit Häme überschütteten) zutiefst ernsten Engagement in Vereinen, im Umweltschutz, in sozialen Dingen. Selbst die mit Ingrimm und tiefstem Ernst betriebene “Seenotrettung” und “Flüchtlingshilfe” sind markante Beispiele, sowie der als Selbstkasteiung betriebene, antideutsche “Antifaschismus” und Internationalismus.

Wo andere Nationen witzeln und spotten, nehmen die Deutschen die Dinge ernst. So witzeln und spotten die fremden Nationen natürlich auch über die deutsche Gründlichkeit und Ordnungsliebe; das wiederum nehmen die Deutschen (entsprechend ihrem Nationalcharakter) ernst, so dass diese Tugenden manchen Deutschen inzwischen als charakterliche Schwächen erscheinen, wo sie doch bewundernswerte Stärken sind. Darauf gilt es sich zurückzubesinnen.

Fichte schließt das Kapitel mit folgender Bemerkung:

Bringe man diese Nation nur zuvörderst zurück von der falschen Richtung, die sie ergriffen, zeige man ihr in dem Spiegel jener ihrer Jugendträume ihren wahren Hang und ihre wahre Bestimmung, bis unter diesen Betrachtungen sich ihr die Kraft entfalte, diese ihre Bestimmung mächtig zu ergreifen.